DER KRIMINALIST
Auftakt einer neuen Krimi-Reihe mit
einem faszinierenden Ermittler.
George Cross, ein eigenwilliger Kommissar der Bristoler Polizei, kann mit sozialen Konventionen nichts anfangen, für seine Kollegen ist er oft schwierig im Umgang.
Als Cross die Ermittlungsergebnisse über den Tod eines Obdachlosen in einem Park erfährt, ist er sofort misstrauisch. Seine Kollegen sind zu schnell zu dem Schluss gekommen, dass es sich um die Folge eines Streits unter Obdachlosen handelt. Er begibt sich auf die Suche nach Hinweisen und findet schon bald Verbindungen zu einem alten Fall, der 15 Jahren alt und noch unaufgeklärt ist. Als er tiefer in den Fall des toten Obdachlosen eintaucht, wird ihm schnell klar, dass es hier mehr gibt als nur einen einfachen Mordfall. Es scheint eine ganze Reihe von Verbindungen zwischen verschiedenen Personen und Ereignissen zu geben. Seine Liebe zu Details und Logik bringen ihn auf die richtige Spur, auf eine Spur, die ihn anscheinend in die eigene Behörde führt . . .
Die Aufklärung des Kriminalfalls ist durchgehend spannend, Motiv und Täter nicht vorhersehbar.
Lügen, Schuld und Lederhosen
„Hunde, wollt ihr ewig lieben“, das ist mein Alternativtitel für den Roman von Viola Eigenbrodt „Lügen, Schuld und Lederhosen“, den sie seit neuestem auf ihrer Homepage https://viola-eigenbrodt.de/kategorie/buecher/ aufgelistet hat.
Wie ich darauf komme? Nun ja, hat doch an einem Ende einer Leine die Franzi, ihres Zeichens Hundedame, den verloren gegangenen Finger einer Leiche gefunden. Und am Ende einer anderen Leine ist Eugen, der geführt wird von allerlei Hundesittern. Diese sind allesamt Ermittler in den verschiedensten Rängen, die den Rest der Leiche bei der Pathologin Lukrezia die Lorenzini aufbewahrt wissen. Und immer, wenn sie getrennt voneinander sind, verlieren Franzi wie Eugen die Lust am Fressen, Bellen, Herumtollen.
Das ist die eine Geschichte in der Geschichte. Aber es gibt da noch sehr viel mehr. Lustiges, wie trauriges, verwegenes, mutiges und aberwitziges Handeln aller Akteure.
Um was geht es? Ein Politiker wird just nach der Wahl von Wanderern Nackt und ohne Finger, dafür mit durchschnittener Kehle aufgefunden. Dessen Frau führt ein teures und eigentlich gut geführtes Dirndl- und Lederhosen-Fachgeschäft. Der im schönen Südtirol spielende Kriminalroman ist ein weiterer in der Reihe der Autorin, die aber immer wieder auch neue Protagonisten bei den Ermittlern auftreten lässt. Polizeichef Pixner, bekannt aus den vorhergehenden Romanen ist nun im Ruhestand, Ohnewein ist krank, um nur einige zu nennen. Dafür sind Isabel Grüner und Thomas Prinoth neu im Team. Liebeskrank sind so einige im Team. Der Freund von Carabiniera Patti ist auf Schulung; auf Partnersuche sind fast alle.
Die Liebe und ihre seltsamen Wege führen durch den Roman mit tatsächlich sozialkritischen Themen, mit der sich die Gesellschaft in vielen Diskussionen die Köpfe heiß redet. Menschen, die heimlich beiderlei Geschlecht mögen, oder jemand, der sich mit dem falschen Geschlecht ausgestattet sieht. Ein Outing? Das kann schwerwiegende Folgen haben. Auch Kinder wollen oder nicht, aus gesundheitlichen Gründen darauf verzichten müssen oder weil man noch nicht bereit dazu ist oder je sein wird. Das sind schwierige Themen, die zum Teil durch Generationen hinweg Familien zerreißen können. Alkohol und Drogen, Macht und Machtverlust, all das kann nun zum Tod des Politikers geführt haben.
Eigenbrodt gibt jeder Figur, ob neue Ermittler, oder eine Freundin der Familie des Mordopfers genug Freiraum, um sich zu entfalten. Wichtige Gegenstände sind hier ein vermisster Siegelring, ein nicht auffindbarer Oldtimer und ein scheinbar verloren gegangenes Handy. Die üblichen Verwicklungen, neue Spuren, die ins Leere führen und trotzdem nützlich sind, die Geschichten hinter den Geschichten, das rundet bis zur Auflösung des Falles das Buch ab. Besonders gefallen haben mir auch die sprachlichen Eigenheiten, die übersetzt für den unkundigen Leser auch noch einen Mehrwert für den nächsten Aufenthalt in Südtirol aufweisen und dementsprechend eingesetzt werden können. Dazu kommen die landschaftlichen Erklärungen, die Lust auf eine Reise Richtung Meran machen. Kurzum, ein vergnügliches wie auch nachdenklich machendes Leseglück, sofern man das Buch zur Hand hat.
Fürchte die Schatten
Evie Cormacs Leben ist eine Lüge. Seit man sie aus den Fängen eines
angeblichen Entführers rettete, verbirgt sie verzweifelt ihre Identität
und Geschichte. Denn wer immer die Wahrheit ahnte, musste sterben.
Einer ist dennoch entschlossen, ihr zu helfen: Cyrus Haven, Psychologe,
polizeilicher Berater und Evies engster Freund. Als er bei Ermittlungen
zum Mord an einem Detective auf Hinweise zu ihrer Vergangenheit stößt,
will er endlich Licht ins Dunkel bringen. Was er nicht ahnt ist, dass
ausgerechnet er damit Evies Todfeinden einen entscheidenden Hinweis
liefert. Und die Jagd beginnt von neuem ...
Die Siechenmagd
Wie aus einer Doktorarbeit ein Roman wurde. So könnte die Story auch beginnen. Ursula Neeb war anscheinend so inspiriert vom Thema Mittelalter in Frankfurt, dass ihr dazu ein wunderbarer Roman eingefallen ist und sie den Doktortitel erst mal sausen lässt. Dafür bekommen die Liebhaber des historischen Romans die Geschichte der „Siechenmagd“ serviert. Er spielt hauptsächlich in Frankfurt und beginnt im Jahr 1506, einer Zeit, in der die Pest, Lepra, Hunger und Armut eine wesentliche Bedeutung haben. Ihr Schreibstil ist einfühlsam und fließend, schnell bin ich in der Geschichte und will gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Mäu, erst 15-jährig und voller Lebenshunger, träumt davon ein besseres Leben zu führen als ihre Eltern und Ahnen. Doch das wird schwer, ist sie doch die Tochter des städtischen Abdeckers, eines Mannes, der weder berührt werden darf von der gemeinen Bevölkerung, noch Freundschaften pflegen kann außer mit seinesgleichen. Gemieden und doch gebraucht, ist er dafür zuständig die Aborte zu lehren, Hunde zu jagen, die Erhängten zu verscharren und viele andere undankbare Aufgaben zu erledigen. Einmal in so eine Familie hineingeboren, hat der älteste Sohn diese Arbeit zu übernehmen und die Tochter in eine andere Abdeckerfamilie einzuheiraten. Doch der Gestank abgezogener Hunde, der Aborte, die harte Arbeit, die Mäu kaum Zeit lassen, um sich mit schönerem zu beschäftigen, und die Abgeschiedenheit, weit weg von Frankfurt am Rande des Flusses leben zu müssen, lässt sie schier verzweifeln. Bei einer weiteren Hinrichtung lernt sie einen Flugblatthändler kennen, mit dem sie am liebsten weiterziehen würde, aber das geht nun mal nicht. Es gab zu dieser Zeit nicht viele, die des Lesens und Schreibens mächtig waren, so waren die Flugblatthändler gern gesehen, brachten sie doch Nachrichten aus vielen Gebieten mit, die sie sonst niemals bekämen.
Die Autorin bringt uns in diesen ersten Seiten viel über die damalige Zeit bei, all die vergessenen Berufe, die entsprechenden Kleidungsstücke, wer mit wem verkehren durfte und vieles mehr. Wir lernen einen Bettelvogt kennen, der mit seinen Bütteln an der Stadtmauer in Nischen wohnt, ebenso wie den Schundmummel, oder den Relequienhändel und die Hübscherin, die im Frauenhaus wohnt. Die Muhme (Tante) von Mäu ist eine Hübscherin, die sich nicht verheiraten lassen wollte und ihren Unterhalt lieber auf ihre Weise verdienen wollte.
Die Mutter von Mäu arbeitet als Magd im Leprösenheim auch Gutleuthof genannt, um bei einem Siechen ihrem Dienst nachzugehen. In dieses Heim mussten alle, ob arm oder reich, die von einer Prüfkommission bestätigt bekommen hatten, dass sie an Lepra erkrankt waren. Abgeschieden von allen Menschen, die Frankfurt nur an Karfreitag in speziellen Kostümen zum betteln betreten durften, konnten sich aber die Reichen unter ihnen eine Magd leisten, die bestens bezahlt wurden.
Auch Mäu, so will es die Mutter, soll nun bei einem neuen Siechen ihren Dienst antreten, denn das Gewerbe des Vaters reicht vorne und hinten nicht zum leben. Mäu wehrt sich zunächst, probiert es aber aus. Als sie sich jedoch in einen Bettler verliebt, mit ihm über das Land ziehen will, wird sie von allen Seiten gestoppt. Der Vater verkauft sie regelrecht an den Siechen, dem sie als Magd dient und ist diesem nun ausgeliefert. Als Freundin dient ihr nur die Ehefrau eines anderen Siechen, die ihrem Ehemann ins Leprosorium gefolgt ist. Diese ist abhängig vom Theriak, ein zum damaligen Zeitpunkt gerne als Universalmittel genommenes Rauschmittel, bei dem auch Opium eines der Bestandteile von ungefähr 70 anderen war. Die Szenen, in der die Autorin beschreibt, wie die Freundin von Mäu nach Einnahme des Tranks auf ein Bild von Hieronymus Bosch schaut und dabei Wahnvorstellungen bekommt, das ist schaurig. Ich habe mir beim Lesen dieses Bild direkt im Internet angeschaut.
Die Situation eskaliert, als Mäu sich gegen die wiederholten Annäherungsversuche des Siechen wehrt. Sie muss fliehen, versucht ihre Verfolger abzuschütteln, findet Freunde in der Not. Neeb begleitet nun die Magd in ihren schwersten Stunden. Was folgt ist die Beschreibung des wahren Grauens dieser Zeit im zweiten Teil dieses Romans, nicht weniger ergreifend, als der erste Teil des Buches. Ein gelungener Debütroman. Die Autorin hat bereits weitere historische Bücher und auch Kriminalromane, sie spielen um die Zeit 1835 ebenfalls in Frankfurt, geschrieben.
Nichts ist vergessen
Eine Kirchengemeinde in Wien. Kaum noch kommt jemand in die Messe, das Interesse nimmt stark ab. Neue Ideen müssen her, um Einnahmen zu sichern, die die Kirche retten sollen. Wie das Geschehen kann, das bespricht der Gemeinderat. Und so lässt der Autor, Johannes Gönner, jeden der einzelnen Akteure mehrere Kapitel seines Kriminalromans aus deren Sichtweise erzählen. Wobei der Schwerpunkt eher beim Roman als beim Krimi liegt. Nichts wirklich Schlimmes passiert, und das ist ausnahmsweise auch gut so.
Liebevoll charakterisiert der Autor seine Figuren, die von einem Tag zum anderen sich wie verwandelt benehmen. Da verlässt eine Frau ihren Arbeitsplatz und vieles mehr, um ein neues Leben zu beginnen, ein Assistent des Pfarrers lebt plötzlich viel lieber auf einer griechischen Insel, und auch andere aus dem näheren Umfeld des Pfarrers krempeln ihre Leben um. Und dann sind da plötzlich die vielen Geschenke, die der Pfarrer nicht einzuordnen weiß, woher sie kommen und ob auch ja keine böse Absicht dahinter steckt, wie so mancher aus der Gemeinde meint.
Gönner, selbst Pfarrer in Wien, erklärt durch seine Protagonisten, wie schwierig es ist, an Gelder für die Erhaltung einer Kirche zu kommen. So wird die Kirche auch mal so bunt angemalt, dass sie nicht nur zum Stadtgespräch, sondern sogar in den Nachrichten anderer Erdteile erwähnt wird und der Pfarrer nicht mehr zu anderen Dingen kommt, weil er laufend Führungen begleiten muss. Das spült die notwendigen Gelder in den Opferstock, der für dringende Reparaturen benötigt wird, aber für anderes bleibt da keine Zeit. Zum Beispiel, um zu klären, wer ihm die ganzen Geschenke zukommen lässt.
Allerdings wird all das getrübt von mehreren kleineren und Farbanschlägen auf die Kirche und seine Mitglieder, sogar ein Fenstersturz, dramatisch in Szene gesetzt, passiert ausgerechnet dem stärksten Ideengeber zur Rettung der Kirche. Ob tatsächlich ein über hundert Jahre alter Streich eines verbitterten Handwerkers daran schuld ist? Oder doch ein anderer Übeltäter?
Fazit: Ein unterhaltsamer Roman über die Schwierigkeiten, eine Kirche zu erhalten, die Stärke mancher Menschen ihr Leben nochmal von vorne beginnen zu lassen, mitsamt den Erfahrungen ihres bisherigen, und das am Ende auch mal alles gut sein kann.
Zu Staub
Eindringlich schreibt Jane Harper über die gnadenlose australische
Wildnis und über Menschen, die grausamer sein können als jede Natur.
Zwei Brüder treffen sich am Zaun, der ihre Farmen voneinander trennt.
Tief im Outback sind sie einander die einzigen Nachbarn. Ihre Häuser
liegen vier Stunden Autofahrt voneinander entfernt. Cam, der mittlere
Bruder, der die Familienranch verwaltete, liegt tot zu ihren Füßen. Er
ist allein in der Hitze gestorben. Die beiden Männer bringen ihren
Bruder heim auf die Ranch. Aber in der tiefen Trauer wächst das
Misstrauen. Was, wenn Cam keines natürlichen Todes gestorben ist? Was,
wenn Isolation und Einsamkeit hier im Nirgendwo die Menschen verändern -
zum Bösen?
Mein ist die Angst
Wenn Du ihm gefällst, bist Du so gut wie tot ...
Der Serienkiller "The Family Man" hat mehr als dreißig Familien getötet und wartet im Todestrakt auf seine Hinrichtung. Als die junge FBI-Agentin Tess Winnett den Auftrag bekommt, sich den Fall noch einmal genau anzuschauen, bemerkt sie einige Ungereimtheiten: Drei der Morde fallen aus dem Raster des Killers - gibt es einen Nachahmungstäter, der jahrelang unentdeckt blieb? Tess will diesem Verdacht auf den Grund gehen und kontaktiert Laura Watson, die einzige Überlebende des Massenmörders. Als ihre gesamte Familie abgeschlachtet wurde, war sie gerade einmal fünf Jahre alt. Was geschah in der Mordnacht wirklich? Je mehr Laura sich ihren Erinnerungen stellt, desto näher kommt sie dem wahren Täter ...
Dein ist der Schmerz
Am Sandstrand von Palm Beach wird die Leiche einer brutal ermordeten
Frau gefunden. Die junge FBI-Agentin Tess Winnett übernimmt den Fall.
Schon bald ist Tess klar: Sie jagt einen Serienkiller, der seine Opfer
tagelang gefangen hält und auf grausame Art und Weise foltert. Als eine
weitere Frau verschwindet, beginnt ein rasanter Wettlauf gegen die Zeit.
Wird Tess den Mörder rechtzeitig finden? Auf der Suche nach dem Killer
gerät sie selbst in tödliche Gefahr ...
Das Bernstein-Amulett
Der große, als TV-Zweiteiler verfilmte Bestseller mit Gesamtauflage von
weit über 1 Mio. Exemplaren: jetzt wieder lieferbar!
Ein Schicksal, wie nur in Deutschland zu finden ist. Barbaras Geschichte
beginnt im Oktober 1944 und schließt im Oktober 1990. Ihre Familie wird
durch den Zweiten Weltkrieg auseinandergerissen und kann erst ein
halbes Jahrhundert später wieder zusammenfinden. Dazwischen liegen die
Jahre des nackten Überlebenskampfes unmittelbar nach dem Krieg, des
Kalten Krieges, des sich Arrangierens in verschiedenen Welten - bis zur
Wiedervereinigung 1989. Für Barbara scheint es nur eine Wahl zu geben,
die Wahl zwischen Vernunft und Verlangen. Die Wahl zwischen zwei
Männern, zwischen Westen und Osten ...
Mit Blick aufs Meer
In Crosby, einer kleinen Stadt an der Küste von Maine, ist nicht viel
los. Doch sieht man genauer hin, ist jeder Mensch eine Geschichte und
Crosby die ganze Welt. Und Olive Kitteridge, eine pensionierte
Mathelehrerin, sieht sehr genau hin. Sie kann stur und boshaft sein,
dann wieder witzig, manchmal sogar eine Seele von Mensch. Auf jeden Fall
kommt in Crosby keiner an ihr vorbei ... Mit liebevoller Ironie und
feinem Gespür für Zwischenmenschliches fügt die amerikanische
Bestsellerautorin die Geschichten um Olive und Crosby zu einem
unvergesslichen Roman.
Ins Dunkel
Jane Harpers Bücher sind Meisterwerke des Nervenkitzels und zeigen:
Grausamer als die Natur ist nur Mensch. Fünf Frauen unternehmen eine
Wanderung durch den australischen Busch. Tage später kommen nur vier von
ihnen zurück. Aaron Falk, Ermittler der australischen Polizei, muss die
vermisste Alice Russell unbedingt finden. Sie ist seine Informantin bei
einem Unternehmen, das unter dem Verdacht der Geldwäsche steht. Alice
kennt nicht nur die Machenschaften der Firma, sondern auch die dunklen
Geheimnisse der Kolleginnen, mit denen sie unterwegs war. Die Wildnis
ist unerbittlich, lange wird Alice hier nicht überleben. Doch die wahre
Gefahr droht von ganz anderer Seite.
Im Schatten des Kreml
Udo Lielischkies kennt Russland wie nur wenige ‒ seit Wladimir Putin
1999 an die Macht kam, berichtete er für die ARD aus dem riesigen Land.
In seinem Buch schreibt er über die Politik des Kreml, das Leben in der
atemlosen Metropole Moskau, vor allem aber ‒ mit viel Empathie ‒ über
beeindruckende Menschen in den Weiten der russischen Provinz: Den
kämpferischen Landarzt im Ural, den todesmutigen Reporter in Togliatti,
die Bauern im südlichen Krasnodar, denen Agrarkonzerne die Ernte
stehlen, und den gefangenen Soldaten im Tschetschenienkrieg. "Im
Schatten des Kreml" ist ein bestechender, authentischer Blick auf das
heutige Russland. Das Buch enthält zwei farbige Bildteile à 16 Seiten
mit beeindruckenden Aufnahmen aus Russland."In diesem Buch wird die
ganze Wahrheit des heutigen Russlands lebendig. Aus vielen kleinen
Details und ihren Zusammenhängen entsteht ein authentisches Bild des
Landes. Udo Lielischkies verbindet aufrechte Zuneigung den russischen
Menschen und ihrer Kultur gegenüber mit Kritik am autoritären Regime -
und beides begründet er glaubhaft." Viktor Jerofejew
Öland
Mord in Dingley Dell
Oscar Boswell und Jack Wardle laden ein – zu besinnlichen Festtagen auf
dem Landsitz Dingley Dell. Eine Dickens‘sche Weihnacht soll es geben,
mit allem, was dazugehört: Gänsebraten und Pastete, Tee und Punsch am
offenen Kamin, Eislaufen und Schneewandern, ein viktorianischer
Kostümball ... Eine bunte Gesellschaft findet sich im alten Landhaus
ein, mit dabei die junge Engländerin Arabella Allen. Als diese jedoch
bei einer Erkundungstour durchs Haus auf eine Leiche stößt, wird klar,
dass die besinnliche Stimmung trügt. Ein Schneesturm, der den Landsitz
von der Außenwelt abschneidet, und das mysteriöse Verschwinden des
Hausherrns tun ihr Übriges. Schon bald gerät die Dickens‘sche
Weihnacht zum mörderischen Versteckspiel ...
Mit Witz und Wärme erzählt der britische Krimiautor Reginald Hill eine
tödliche Weihnachtsgeschichte – englisch wie Christmas Pudding,
behaglich wie ein knisterndes Kaminfeuer und explosiv wie der Lauf eines
Vorderladers.
»Nur wenige Krimiautoren haben die Gaben von Hill: außergewöhnliche
Intelligenz, bestechender Humor und einen Stil, der Eleganz und Anmut
miteinander verbindet.« DONNA LEON
Die langen Abende
"Mir fehlt die Küste von Maine auch", sagte Olive zu Jack. Und ab da war alles gut.
In Crosby, einer kleinen Stadt an der Küste von Maine, ist nicht viel los. Und doch enthalten die Geschichten über das Leben der Menschen dort die ganze Welt. Da ist Olive Kitteridge, pensionierte Lehrerin, die sich auch mit siebzig noch in alles einmischt, so barsch wie eh und je. Da ist Jack Kennison, einst Harvardprofessor, der ihre Nähe sucht. Beide vermissen ihre Kinder, die ihnen fremd geworden sind, woran Olive und Jack selbst nicht gerade unschuldig sind ... Ein bewegender Roman, der von Liebe und Verlust erzählt, vom Altern und der Einsamkeit, von Momenten des Glücks und des Staunens.
Herbstbunt
Forever young?Immer lief alles glatt in seinem Leben. Warum sollte sich daran etwas ändern, bloß weil Thomas Gottschalk eines Tages 60 wurde? Für die Figur gibt's die Mayr-Kur, und Workouts gibt's für die Fitness. Doch in der zweiten Hälfte der Sechziger wird es unerwartet rumpelig: Der Oberschenkelmuskel gibt den Geist auf; das Haus brennt ab; und nach über 40 Jahren Ehe ist das Zusammenbleiben plötzlich nicht mehr selbstverständlich...Thomas Gottschalk erzählt vom Älterwerden - nachdenklich, mit viel Humor und großer Offenheit. Seine Botschaft? Optimistisch!
»Ich im Kampf gegen die Vergreisung. Das ist meine letzte große Herausforderung. Ich werde sie bewältigen - top, die Wette gilt!« Thomas Gottschalk
Totgesagt
Sara Lowell und Michael Silverman sind eines der bekanntesten Paare New
Yorks: sie eine beliebte TV-Journalistin, er ein erfolgreicher
Basketballspieler, beide jung und attraktiv und aus zwei der besten
Familien der Stadt. Eine glorreiche Zukunft liegt vor ihnen. Bis Sara
bei den Recherchen zu einer Mordserie eine erschreckende Entdeckung
macht: Alle Opfer waren HIV-positiv und bei einem Arzt in Behandlung,
der ein Heilmittel für die tödliche Krankheit gefunden zu haben scheint.
Kurz darauf wird auch er ermordet. Als Sara der Sache auf den Grund
gehen will, werden ihre Nachforschungen schnell gefährlich - und sehr
persönlich ...
Die Stunde der Wut
Den Reichtum der einen bezahlen die anderen. Manchmal mit dem Leben. Mit Immobiliendeals wurde Hartmut Osterkamp reich. Kompromisslos baut er sein Imperium aus. Ihm ist jedes Mittel recht.
Kriminalrätin Melia Adan ist überzeugt, dass Neonazis auf einer Osterkamp-Baustelle die Leiche einer ehemaligen Kollegin verschwinden ließen. Noch hat sie keinen Beweis. Aber schon bald gefährliche Feinde.
Hauptkommissar Vincent Veih hat es mit dem Mord an der Tochter eines Psychiaters zu tun. Was zuerst wie eine Beziehungstat aussieht, führt Vincent auf ein Schlachtfeld von Gier, Korruption, politischen Intrigen – und blanker Wut.
Andersen
Ein Mann erlebt seine eigene Wiedergeburt. Um ein besserer Mensch zu
werden? Wer wie Damian Andersen in seiner vorangegangenen Existenz vom
Bösen durchdrungen war, hat andere Pläne. Schon als Baby fallen seine
sonderbaren Verhaltensweisen auf: Der kleine Jonas – wie er nun heißt –
weint selten, trainiert wie besessen seine motorischen Fähigkeiten, und
seine Eltern glauben sogar manchmal, den wissenden Blick eines Greises
wahrzunehmen. Kaltblütig plant er seine Flucht. Als er jedoch ein
einziges Mal einen Menschen zum Freund haben will, ist sein Schicksal
besiegelt, denn eine Regung des Guten erträgt das Böse nicht. Wie Damian
Andersen seine zweite Chance nutzt, lässt das Blut bis in die nächste
Generation gefrieren.
Die Anomalie
Der spektakuläre Bestseller aus Frankreich: eine brillante Mischung aus
Thriller, Komödie und großer Literatur. Im März 2021 fliegt eine Boeing
787 auf dem Weg von Paris nach New York durch einen elektromagnetischen
Wirbelsturm. Die Turbulenzen sind heftig, doch die Landung glückt.
Allerdings: Im Juni landet dieselbe Boeing mit denselben Passagieren ein
zweites Mal. Im Flieger sitzen der Architekt André und seine Geliebte
Lucie, der Auftragskiller Blake, der nigerianische Afro-Pop-Sänger
Slimboy, der französische Schriftsteller Victor Miesel, eine
amerikanische Schauspielerin. Sie alle führen auf unterschiedliche Weise
ein Doppelleben. Und nun gibt es sie tatsächlich doppelt − sie sind mit
sich selbst konfrontiert, in der Anomalie einer verrückt gewordenen
Welt.Hochkomisch und teuflisch intelligent spielt der Roman mit unseren
Gewissheiten und fragt nach den Grenzen von Sprache, Literatur und
Leben. Facettenreich, weltumfassend, ein literarisches Ereignis.