KALTE STRÖMUNG
Hendrik Berg hat mit „Kalte Strömung“ erneut einen hochspannenden Krimi geschaffen, der von Anfang bis Ende zu fesseln weiß. Der Schreibstil des Autors ist klar, schnörkellos und doch bildhaft – eine Mischung aus flüssiger Lektüre und präziser Spannungsführung, die sich mühelos lesen lässt. Die Charaktere sind nicht bloß Namen auf dem Papier, sondern sorgfältig gezeichnete Persönlichkeiten, die man schnell ins Herz schließt: Kommissar Krumme, mit seiner tiefgründigen Intuition und seinem Schwermut, wird von Berg liebevoll und realitätsnah beschrieben, während Pat an seiner Seite mit scharfer Beobachtungsgabe und stillem Mut punktet.
Der Fall selbst zieht von der ersten Seite an in seinen Bann. Man spürt sofort, wie verrätselt und vielschichtig die Spuren sind, und man möchte das Buch kaum aus der Hand legen.
Besonders bemerkenswert ist die einfühlsame und doch schonungslose Beschreibung des Täters. Die Nahaufnahme seiner Motive, seiner Gedankengänge und seiner Taten lässt eine bedrückende Nähe entstehen, die beim Lesen unter die Haut geht. Es ist eindringlich und ehrlich zugleich – so, als würde man die Schattenseiten menschlicher Psyche direkt vor Augen geführt bekommen.
Wer sich gerne in Schauern, Stürmen und salziger Meeresluft verliert, kommt hier voll auf seine Kosten.
Kurz gesagt: Dieses Buch bietet erstklassige Unterhaltung, gepaart mit tiefgründiger Charakterzeichnung, atmosphärischer Kulisse und einer Spannung, die die Seiten nur so verschlingen lässt. Unbedingte Leseempfehlung!