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Nichts ist vergessen

26. April, 2023 um 18:28 Uhr, Keine Kommentare

Pfarrer schreibt Krimi

Eine Kirchengemeinde in Wien. Kaum noch kommt jemand in die Messe, das Interesse nimmt stark ab. Neue Ideen müssen her, um Einnahmen zu sichern, die die Kirche retten sollen. Wie das Geschehen kann, das bespricht der Gemeinderat. Und so lässt der Autor, Johannes Gönner, jeden der einzelnen Akteure mehrere Kapitel seines Kriminalromans aus deren Sichtweise erzählen. Wobei der Schwerpunkt eher beim Roman als beim Krimi liegt. Nichts wirklich Schlimmes passiert, und das ist ausnahmsweise auch gut so.

Liebevoll charakterisiert der Autor seine Figuren, die von einem Tag zum anderen sich wie verwandelt benehmen. Da verlässt eine Frau ihren Arbeitsplatz und vieles mehr, um ein neues Leben zu beginnen, ein Assistent des Pfarrers lebt plötzlich viel lieber auf einer griechischen Insel, und auch andere aus dem näheren Umfeld des Pfarrers krempeln ihre Leben um. Und dann sind da plötzlich die vielen Geschenke, die der Pfarrer nicht einzuordnen weiß, woher sie kommen und ob auch ja keine böse Absicht dahinter steckt, wie so mancher aus der Gemeinde meint.

Gönner, selbst Pfarrer in Wien, erklärt durch seine Protagonisten, wie schwierig es ist, an Gelder für die Erhaltung einer Kirche zu kommen. So wird die Kirche auch mal so bunt angemalt, dass sie nicht nur zum Stadtgespräch, sondern sogar in den Nachrichten anderer Erdteile erwähnt wird und der Pfarrer nicht mehr zu anderen Dingen kommt, weil er laufend Führungen begleiten muss. Das spült die notwendigen Gelder in den Opferstock, der für dringende Reparaturen benötigt wird, aber für anderes bleibt da keine Zeit. Zum Beispiel, um zu klären, wer ihm die ganzen Geschenke zukommen lässt.

Allerdings wird all das getrübt von mehreren kleineren und Farbanschlägen auf die Kirche und seine Mitglieder, sogar ein Fenstersturz, dramatisch in Szene gesetzt, passiert ausgerechnet dem stärksten Ideengeber zur Rettung der Kirche. Ob tatsächlich ein über hundert Jahre alter Streich eines verbitterten Handwerkers daran schuld ist? Oder doch ein anderer Übeltäter?

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman über die Schwierigkeiten, eine Kirche zu erhalten, die Stärke mancher Menschen ihr Leben nochmal von vorne beginnen zu lassen, mitsamt den Erfahrungen ihres bisherigen, und das am Ende auch mal alles gut sein kann.




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