Der Turm
Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus
längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Anne und Richard
Hoffmann stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man
sich vor den Zumutungen des Systems in die Dresdner Nostalgie flüchten?
Oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen? Christian, ihr
ältester Sohn, bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein
Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Er hat Zugang zum Bezirk
»Ostrom«, wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen
verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird. In
epischer Sprache, in eingehend-liebevollen wie dramatischen Szenen
beschreibt Uwe Tellkamp den Untergang eines Gesellschaftssystems.
Ein
monumentales Panorama der untergehenden DDR, in der Angehörige dreier
Generationen teils gestaltend, teils ohnmächtig auf den Mahlstrom der
Revolution von 1989 zutreiben. Kein anderes Buch hat in den letzten
Jahren gleichermaßen Kritiker und Publikum derart begeistert.