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Schwesternherzen und ein unsichtbarer Hund

19. September, 2020 um 9:50 Uhr, Keine Kommentare

„Schwesternherzen und ein unsichtbarer Hund“ von Viola Eigenbrodt ist eine kurzweilige Story, die prima für eine Reise geeignet ist. Ob als E-Book oder Taschenbuch, es verkürzt die Zeit und wirkt gegen Langeweile. So scheint es oberflächlich.


Die Geschichte zweier Schwestern Anfang Vierzig, die sich um das geerbte Haus der Eltern fast bis aufs Blut streiten, kommt teils lustig teils nachdenklich machend daher. Da ist der Vater verstorben, wie so oft, ohne die Töchter in letzter Zeit durch Besuche gesehen zu haben. Das Haus voller Erinnerungen, großzügig gebaut, wollen beide wieder nutzen. Die Mutter ist schon vor Jahren dem Vater vorausgegangen, wie sie selbst immer wieder prophezeit hat.

Auf den ersten Blick haben beide Schwestern nichts gemeinsam, zumindest äußerlich unterscheiden sie sich stark. Die eine groß, sehr auf ihre Figur aufpassend, gut verdienend, dunkelhaarig, immer einen Lover in Sichtweite und der Schwarm der Nichte. Dafür ist die andere eher klein, mollig, blond, Mutter einer pubertierenden Tochter, alleinerziehend und immer knapp bei Kasse. Ein Mann muss für sie wohl erst noch gebacken werden.


Die Geschichte ist immer im Wechsel aus der Sichtweise mal der einen, mal der anderen Schwester geschrieben, erst zum Schluss kommt auch die Tochter beziehungsweise Nichte zu Wort. Bei den vielen Streitgesprächen wird klar, dass sie alle Geheimnisse bewahren, selbst die Eltern hatten vor ihnen und auch untereinander so einige. Die Schwestern verstehen gar nicht recht, wieso die temperamentvolle Mutter sich einen Mann gesucht hat, der von Frauen so gar nichts versteht. Dabei liegt das doch eigentlich auf der Hand.


Fast scheint es, als wären beide Eltern aus dem Universum gefallen, haben sich gesucht und gefunden, so unterschiedlich sie auch sind. Die Schwestern finden kaum Hinweise auf deren Vergangenheit geschweige denn Familie. So streng der Vater war, die eine Tochter anscheinend bevorzugend, so gewalttätig konnte die Mutter sein, was beide stark geprägt hat. Und doch finden sie ihre Gemeinsamkeiten, was gewisse Vorlieben betrifft. Dabei spielen Sextoys, Unterwäsche und natürlich Männer eine Rolle.


Apropos Männer: Beide werden in dem Dorf, in dem ihr Elternhaus steht, fündig. Zumindest gibt es dort für jeden einen Interessenten. Sie erinnern sich an vergangene Geplänkel, wobei sie sich gegenseitig gerne eins auswischten. Hier kommt denn auch das Thema Hund ins Spiel. In Erinnerung des zunächst aus Fleisch und Blut bestehenden, muss nun einer aus der Phantasie herhalten.


Die Tochter der einen Schwester stammt aus einer Liebschaft, die nicht fürs Leben gedacht war und ist doch eine Bereicherung in diesem Wirrwarr von Familie. Da der Vater nicht aus Deutschland stammt, darf die Tochter in den Ferien dessen Familie besuchen und wird oft und reichlich verwöhnt. Ob sie nun bereit ist, mit Mutter und Tante in einem Haus auf dem für sie platten Land zu leben, das kann man nachlesen.

Es zeigt sich, dass der als leichte Kost daherkommende Roman so einiges an Potenzial hätte, um tiefer in das eine oder andere Thema einzusteigen. Das war aber wohl nicht die Intention der Autorin, mir fällt es trotzdem auf. Und das Cover, das gefällt mir ausgesprochen gut.

Mehr von der Autorin und ihrer Werke findet sich unter https://viola-eigenbrodt.de/

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